Was sind die Ursachen der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung? Wie bei anderen entwicklungspsychiatrischen Störungen beeinflussen genetische und umweltbedingte Faktoren die Entwicklung von ADHS. Die Forschung bestätigt, dass die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ein familiäres Problem ist. Die Erblichkeitsrate wird auf 76 % geschätzt und ist damit eine der höchsten unter den psychiatrischen Störungen. Auch nicht-genetische Bedingungen spielen bei der Entwicklung von ADHS eine Rolle, wie z. B.:

  • perinataler Stress;
  • niedriges Geburtsgewicht;
  • schädigung des zentralen Nervensystems;
  • rauchen, Drogenkonsum, Alkoholkonsum, mütterliche Einnahme von psychoaktiven Drogen während der Schwangerschaft;
  • schwere frühe emotionale Deprivation;
  • frühe Exposition des Fötus oder des Kindes gegenüber Umweltgiften, z. B. Blei, Pestiziden, polychlorierten Biphenylen.

Die Entstehung der ADHS-Symptome wird u.a. durch die Theorie von Russel Barkley erklärt. Diesem Autor zufolge hängt die Entwicklung der Symptome der Störung mit einem Defizit der Hemmungs- und Kontrollfunktionen des zentralen Nervensystems zusammen. Die Folgen des Hemmungsdefizits sind:

  • übermäßige motorische Aktivität;
  • impulsivität;
  • erhöhte Metastabilität der Aufmerksamkeit;
  • fehlen eines inneren Monologs zur Selbstinstruktion während der Aktivität.

Das Hemmungsdefizit ist ein genetisch bedingtes Temperamentsmerkmal oder das Ergebnis einer Schädigung der für die Verhaltenskontrolle zuständigen Gehirnstrukturen. Neuroimaging-Studien bestätigen Unterschiede in der Gehirnstruktur und -funktion bei Kindern mit ADHS. Es wurden Veränderungen in der Größe, den Proportionen, der Durchblutung und dem Stoffwechsel des präfrontalen Kortex, der basalen Kerne, des großen Spirakel und des Kleinhirns nachgewiesen.


Quelle / Bibilographie

  • https://www.damian.pl/zdrowie-psychiczne/adhd/