Die Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist multidirektional. Sie umfasst eine Pharmakotherapie und psychosoziale Interventionen. Die Interventionen richten sich an den jungen Patienten, seine Eltern und das schulische Umfeld. Die Mitarbeit des Kindes, der Familienmitglieder und der Lehrer ist wichtig für den Erfolg der Therapie. Die akzeptierende Haltung der Verwandten und des Umfelds des Patienten hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Behandlungsprozess.

Psychoedukation

Die Psychoedukation besteht aus der Vermittlung von Informationen über ADHS, Möglichkeiten zur Bewältigung der Symptome des Syndroms und Behandlungsmethoden. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Kindes berücksichtigt. Sie kann den Patienten, seine Eltern und Personen aus dem schulischen Umfeld einbeziehen. Verhaltenstherapeutische Interventionen Das Ziel von Verhaltensinterventionen ist es, unerwünschte Verhaltensweisen zu reduzieren und erwünschte zu verstärken. Bei Patienten mit schlechten sozialen Fähigkeiten wird ein Training der sozialen Fähigkeiten oder ein Wutersatztraining durchgeführt. Studien haben auch die Wirksamkeit von familiären Verhaltensinterventionen und Elterntraining bei ADHS gezeigt. Die letztgenannte Intervention ist eine der wichtigsten nach einer ADHS-Diagnose. Bei diesen Treffen lernen die Eltern, wie sie mit den Symptomen der Störung umgehen können (Erkennung, Anwendung geeigneter Strategien) und wie sie mit unerwünschten, schwierigen Verhaltensweisen umgehen können, die nicht auf die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung zurückzuführen sind.

Psychotherapie bei ADHS

Einzel- und Gruppenpsychotherapie wird bei ADHS eingesetzt. Sie wird mit Patienten durchgeführt, die zusätzliche Schwierigkeiten haben – geringes Selbstwertgefühl, Depressionen oder Angststörungen. Je nach den Problemen des einzelnen Kindes/Jugendlichen werden die folgenden Maßnahmen vorgeschlagen:

  • innere Sprachentwicklung;
  • kognitive Verhaltenstherapie;
  • interpersonelle Therapie;
  • systemische Familientherapie;
  • kunsttherapie;
  • spieltherapie;
  • beratung.

Erleichterung im Lernsystem

Die Erleichterung im Lernsystem beinhaltet den Einsatz von Methoden, die an die kognitiven und verhaltensbezogenen Bedürfnisse des Kindes mit ADHS angepasst sind. Teil der Therapie ist der Kontakt mit der Schule, damit der Schüler aufmerksamer betreut werden kann. Dazu gehören folgende Elemente:

  • dem Kind mit ADHS einen Sitzplatz in der ersten Bank mit einem ruhigen Kollegen zuzuweisen;
  • den Arbeitsbereich entsprechend zu organisieren;
  • akzeptieren von Symptomen, die den Rest der Klasse nicht stören;
  • kontrolle der Fortschritte des Schülers während des Unterrichts;
  • überprüfung, ob das Kind alle notwendigen Informationen aufgeschrieben hat;
  • pausen für den Schüler vorsehen;
  • unterbringung des Kindes in einer Klasse mit einer geringen Anzahl von Schülern.

Pharmakologische Behandlung

Die Pharmakotherapie ist eine Methode mit nachgewiesener Wirksamkeit bei der Kontrolle der ADHS-Symptome. Bei Kindern wird sie in der Regel eingesetzt, wenn psychotherapeutische Interventionen nicht ausreichend wirksam sind. Bei sehr schweren Symptomen oder begleitenden Störungen (z.B. oppositionelles Trotzverhalten, schwere Verhaltensstörungen oder Depressionen) werden beide Methoden gleichzeitig eingesetzt. Die Medikamente der ersten Wahl bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung sind Psychostimulanzien (Methylphenidat und Amphetamine). Das nicht-stimulierende Medikament Atomoxetin wird ebenfalls eingesetzt. Andere Präparate mit nachgewiesener Wirksamkeit bei ADHS sind:

  • trizyklische Antidepressiva;
  • bupropion;
  • clonidin;
  • guanfacin.

Während der Pharmakotherapie ist es wichtig, dass die verordneten Dosen eingehalten werden, dass das Kind beobachtet wird und dass im Zweifelsfall der Arzt kontaktiert wird.


Quelle / Bibilographie

  • https://www.damian.pl/zdrowie-psychiczne/adhd/